Wir - mein Lieblingsmensch Dorothee und ich - haben uns vor 2 Wochen hingesetzt und unsere Bucket-List geschrieben. Ich hatte schon mal eine Liste alleine für mich geschrieben und nun haben wir das Ganze als Paar wiederholt.
Das schreiben dieser Liste alleine war ein tolles und bereicherndes Gefühl und deswegen glaube ich, dass es für die meisten Paare ein ganz gutes und hilfreiches Tool ist, um näher aneinanderzuwachsen. Aber lass uns von vorne anfangen:
Was ist eine Bucket-List
Eine Bucket-List ist eine Liste mit all den Dingen, die du gerne noch erleben oder erfahren möchtest, bevor du stirbst.
Auf Deutsch heißt das manchmal auch Löffelliste - also eine Liste mit all den Sachen, die du erleben möchtest, bevor du den Löffel abgibst. Der Name Bucket-List bezieht sich auf den Schemel (Bucket), der einem unter den Füßen weggetreten wird, wenn man gehängt wird. (Beides leicht morbid, aber andererseits auch auf den Punkt gebracht.)
Die Liste kann unterschiedlich groß sein: Da können zehn Dinge draufstehen oder hundert, das entscheidet ganz ihr. Es gibt auch Menschen, die den Zeitraum kürzer machen.
Bucket-Listen gelten dann für 1 oder z. B. die nächsten 5 Jahre. Wir haben eine Bucket-List bis zum Ende unseres Lebens geschrieben, aber auch das liegt ganz in eurem Ermessen.
Grundsätzliche Vorteile
Ganz egal ob du jetzt deine Liste alleine schreibst oder ob ihr das als Paar macht, eine Bucket-List hat grundsätzlich eine Menge Vorteile:
- du konzentrierst dich auf die Sachen, die dir wirklich wichtig sind
- ihr setzt die entsprechenden Prioritäten im Leben
- du bist motivierter
- ihr schafft ein Stück mehr Verbindlichkeit
- du machst neue Erfahrungen und wächst als Person
- du schaffst Erinnerungen, die dir und euch bleiben und das ist das größte Geschenk einer Bucket-List, wie ich finde.
Die beiden wichtigsten Vorteile für euch als Paar
Wenn ihr als Paar eine Bucket-List schreibt, dann schafft das Verbindlichkeit. Eine Perspektive entsteht, weil ihr euch etwas zusammen vornehmt und langfristig eure Zukunft plant.
Gerade bei Paaren, bei denen es immer wieder kriselt oder die sich schnell aus den Augen verlieren, sind gemeinsame Projekte bzw. eine Zukunftsperspektive heilsam und können Krisen beruhigen.
Und ihr schafft eine gute Balance zwischen Nähe und Distanz. Ein Thema, dem ich in meinen Paarberatungen häufig begegne: wie viel Raum brauche ich für mich, um mich aufzuladen, um bei mir selbst sein zu dürfen und wie viel Zeit brauchen wir als Paar, um Beziehung zu leben, miteinander zu wachsen und sich nicht aus den Augen zu verlieren.
Häufig haben Paare unterschiedliche Ansichten dazu und eine Bucket-List hilft euch, das mehr in die Balance zu bringen oder in das Thema einzusteigen. Wie genau zeige ich euch jetzt:
Wie ihr eure Bucket-List als Paar schreibt
Okay, ich erzähl euch einfach, wie wir ein Bucket-List für uns angelegt haben und ihr könnt das als Vorlage benutzen oder entsprechend für euch abwandeln.
Jeder hat sich zuerst allein hingesetzt und für sich überlegt, was die hundert Dinge sind, die er / sie gerne bis zum Ende seines Lebens machen möchte. Dabei haben wir uns inspirieren lassen. Es gibt Tausende von Seiten mit Ideen im Netz, Bücher und inzwischen auch Bucket-Lists für Paare online (einfach googlen...).
Das Netz ist voll mit Inspiration. Was würdest du also machen, wenn Geld keine Rolle spielen würde? Welche Orte würdest du gerne (noch mal) sehen? Was waren deine Kindheitsträume? Was möchtest du unbedingt noch lernen? Wen willst du noch mal treffen? Worin möchtest du wachsen und dich weiterentwickeln?
Diese Fragen waren Grundlage für unsere Suche. Zum Schluss hatte jeder eine Bucket-List mit hundert Dingen die er / sie noch erleben möchte.
Wir haben die 100 Punkte dann in verschiedene Kategorien eingeteilt, um eine bessere Übersicht zu haben. Ich habe z. B. viel Punkte in den Kategorien Abenteuer, Sport oder Lernen. Ihr könnt da einfach die Kategorien schafft, die für euch passen.
Kategorien zu haben - zumindest im Kopf - hilft auch bei der Suche nach deinen 100 Dingen, die du noch erleben willst. Es gibt ein weing Struktur und das Ideenfinden macht sich leichter.
Dann haben wir uns unsere Buket-List gegenseitig vorgelesen. Und dann gibt es die Momente, in denen dein Lieblingsmensch sagt: "Cool, da wäre ich gerne dabei!"
Entweder ihr freut euch jetzt über ein gemeinsames Projekt oder ihr steigt in einen Diskurs darüber ein, ob ihr das zusammen oder doch lieber allein machen möchtet.
Wir hatten relativ wenig Verhandlungen über unsere Vorschläge. Es gab immer wieder Sachen, die wir gerne zusammen machen wollen, aber genügend Ideen, auf die mein Lieblingsmensch keine Lust hat und die ich dann ganz ohne schlechtes Gewissen alleine manchen kann.
Bei uns lag das Verhältnis von Dingen allein zu Dingen zusammen bei 2:1. Bei euch kann und darf das auch komplett anders aussehen. Das Ergebnis waren dann zwei Listen mit 100 Dingen, von denen wir einen Teil allein und einen Teil zusammen erleben möchten.
Und das sind alles Dinge, auf die wir richtig Lust haben. Wir freuen uns zusammen zu wachsen, uns weiterzuentwickeln und jede Menge gemeinsame Erinnerungen zu schaffen.
Meine Bucket-List steht übrigens in meinem Bullet-Journal. Du kannst deine Liste aber auch einfach auf Papier, am PC, in Webanwendungen oder Apps schreiben, ganz so wie es für dich passt.
Das wirklich tolle ist, sich jetzt hinzusetzen und zu überlegen, was setzen wir davon dieses Jahr um, was möchte ich alleine und was wollen wir gerne zusammen erleben. Ich finde einen besseren Start ins neue Jahr gibt es nicht!
Jetzt bist du dran! Wenn du eine bessere gemeinsame Perspektive brauchst oder du das Thema Nähe und Distanz in deiner Beziehung sichtbar machen oder neu verhandeln möchtst, dann probier eine Bucket-List für Paare doch einfach aus.
Bleib gut in Beziehung.
Es grüßt und winkt
Dein Thorsten
PS: Wenn du neugierig bist, was so alles auf meiner Liste steht, dann hört doch mal in die Podcastepisode rein, da erzähle ich ein bisschen mehr davon.